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Mahnmal im Tiergarten Lüneburg

Gedenken hat einen formalisierten Ablauf, der auch in der Gestaltung von Gedenkstätten zum Ausdruck kommen sollte. Der Ehrenfriedhof im Tiergarten von Lüneburg wurde zu einem Platz der Erinnerung, der Trauer und der Mahnung umgestaltet, der für die Würde dieses Ortes angemessen ist.

Im April 1945 fielen in Lüneburg insgesamt 256 Menschen einem Massaker an KZ-Häftlingen zum Opfer. Unter Zugrundelegung der historischen Planunterlagen, die die bestehenden Grabstellen darstellen, wurden Varianten zur Umgestaltung von der Verwaltung der Hansestadt Lüneburg in Absprache mit den Opferverbänden entwickelt, dessen Ergebnis durch uns umgesetzt wurde.

Das fast vollständig zugewachsene Areal wurde freigeräumt, um die Erkennbarkeit des Friedhofscharakters wiederherzustellen. Die sechs langen Grabreihen erhielten Einfassungen aus Stahl, zwischen denen filigrane Stauden und Gräser als Kontrast gepflanzt wurden.
In Verlängerung jeder Grabreihe wurde eine Betonstele mit eingelassenen Glastafeln installiert. Auf den Tafeln sind alle Grabnummern aufgeführt, sowie die Namen der Opfer, die bekannt sind und den Gräbern eindeutig zuzuordnen sind.

Der vorhandene zentrale Gedenkstein und die beiden Gedenktafeln wurden auf einem gemeinsamen Podest neu installiert, wobei ein Stahlrahmen mit Betonkern den Sockel des Erinnerungssteins mit der Einfassung der Grabreihen korrespondieren lässt.

Zukünftig können sich hier neben der Bevölkerung insbesondere auch Schulklassen mit diesem Teil der Lüneburger Geschichte auseinandersetzen. Informative Text- und Bildtafeln am Rande des Friedhofs machen aus dem Ort einen neuen Gedenk- und Lernort in Lüneburg.

Weitere Informationen der Hansestadt Lüneburg sind hier nachzulesen.

 

Copyright Bilder: Munder und Erzepky Landschaftsarchietkten bdla